12. Juli 2024

SKF bezieht «GreenSteel Climate+»

Um den CO₂-Fussabdruck von in ganz Europa produzierten Wälzlagern zu senken, hat SKF neben nachhaltigen Produktionsbedingungen jetzt deren Hauptbestandteil – den Rohstoff Stahl – in den Blick genommen. Von der Swiss Steel Group und deren Tochter Deutsche Edelstahlwerke (DEW) bezieht man seit Jahresbeginn 2024 ausschliesslich «GreenSteel Climate+», der aus Stahlschrott und in elektrischen Lichtbogenöfen mit Ökostrom aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird.

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Swiss Steel Group
Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group.

Der Schweinfurter Einkaufsmanager Dieter Nitsche, der bei SKF in Europa für die Beschaffung von Stabstählen zuständig ist, kennt das Klimapotenzial des wichtigsten Rohstoffs für die Wälzlagerfertigung. Eine Tonne Rohstahl, über die Hochofenroute aus Erzen und Koks erzeugt, verursacht rund zwei Tonnen CO2-Emissionen. «Bei unserem hohen Bedarf an Stab- und Drahtprodukten haben wir uns damit regelmässig einen riesigen Treibhausgasrucksack aufgebürdet», lässt sich Nitsche in einer Medienmitteilung zitieren.

Mit der Swiss Steel Group, die bei der Produktion in ihren deutschen Werken in Siegen und Witten konsequent auf die so genannte Elektrostahlroute setzt, lotete der SKF-Manager gemeinsam mit dem von Damian Bukowski geleiteten und weltweit aufgestellten SKF-Einkaufsteam für Stahl deshalb die maximalen Möglichkeiten zur CO2-Reduktion beim Stabstahlbezug aus. Am Ende stand ein Vertrag mit der Swiss Steel Group, der die zurechenbaren Treibhausgasemissionen des bei SKF eingesetzten Stabstahls um knapp die Hälfte reduziert, wie es weiter heisst. «In unserem Bemühen, bis zum Jahr 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette treibhausgasneutral zu werden, kommen wir damit einen gewaltigen Schritt voran», so Nitsche. SKF hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2030 alle Produktionsstandorte weltweit klimaneutral zu betreiben und bis spätestens 2050 die Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu erreichen.

SKF und die Swiss Steel Group arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen und haben ihre Geschäftsbeziehungen im Zuge der Ukraine-Krise intensiviert. Dass sich hieraus zusätzlich signifikante Möglichkeiten für eine klimafreundliche Wälzlagerproduktion ergeben würden, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Zwischenzeitlich machte sich die Swiss Steel Group zunehmend einen Namen als einer der nachhaltigsten Stahlerzeuger, der im vergangenen Jahr auch den deutschen Nachhaltigkeitspreis gewann.

Mit dem für 2024 platzierten Auftrag über mehrere zehntausend Tonnen Stahl der Qualität «GreenSteel Climate+» zählt SKF zu den Schlüsselkunden und stellt grundsätzlich eine geregelte Abnahme des klimafreundlichen Produkts sicher. Dieser Stahl wird dabei sowohl direkt zur Produktion zum Beispiel von Wälzkörpern in den europäischen SKF-Werken wie dem weltweit grössten SKF-Produktionsstandort in DE-Schweinfurt eingesetzt, als auch von SKF-Zulieferern zur Produktion von Wälzlagerringen verwendet, teilt SKF weiter mit.

Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group, unterstreicht den Stellenwert des Vertrags, der in diesem Jahr evaluiert und dann gegebenenfalls fortgeschrieben werden soll, für sein Unternehmen: «Die Vereinbarung mit einem Partner von solcher Bedeutung wie SKF markiert einen bedeutsamen Meilenstein in unseren Bestrebungen für nachhaltige Lieferketten. Durch Green Steel Climate+ können wir unseren Kunden dabei helfen, ihren CO2-Fussabdruck zu senken. Stahl ist ein entscheidendes Element entlang der gesamten Wertschöpfungskette und spielt somit eine Schlüsselrolle im wichtigen Prozess der Dekarbonisierung von Endprodukten.»

skf.com