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Technische Rundschau

Anlagenverfügbarkeit erhöhen

Ein Hersteller von Dämmstoffen auf Polystyrol-Basis hatte mit häufigen Ausfällen der Wälzlager an den Förderanlagen der verketteten Maschinen zu kämpfen. Das Problem liess sich relativ einfach entschärfen – mit einer Schulung des Instandhaltungspersonals und mit dem richtigen Werkzeug.

Welchen Einfluss hat die korrekte Montage von Wälzlagern auf deren Lebensdauer? In der Praxis wird dieser Faktor oft unterschätzt. Dass es sich durchaus lohnt, diese Instandhaltungsaufgabe mit höchster Professionalität anzugehen, zeigt das Beispiel eines Herstellers von Dämm- und Isoliermaterialien. Das Unternehmen verarbeitet unter anderem grosse Mengen von expandiertem Polystyrol (Styropor). Aus Plattenmaterial werden dreidimensionale Frästeile zugeschnitten. Den Materialtransport übernehmen Förderanlagen, die durch den Abrieb und den Feinstaub des Polystyrols stark belastet werden. Daher kam es bei dem Hersteller immer wieder zu Ausfällen an zahlreichen Wälzlagern in den Förderanlagen. Ein weiterer Grund für die Ausfälle lag darin, dass die Instandhalter im Umgang mit Wälzlagern nicht umfassend geschult waren und bei ihrer Arbeit konventionelle Handwerkzeuge verwendeten. Das Unternehmen erkannte den Schulungsbedarf und beauftragte NSK mit einem Training der Mitarbeiter. In einer kompakten Trainingseinheit erhielten die Instandhalter eine Unterweisung zur korrekten Montage und Demontage von Wälzlagern sowie zum Umgang mit professionellem Werkzeug zur Lagermontage.

Mittlerweile wissen die Instandhalter, dass es bei der Wälzlagermontage auf äusserste Sauberkeit ankommt, um den Eintrag von Verschmutzungen zu vermeiden. Ausserdem setzen sie bei jedem Wälzlagertausch NSK-Werkzeug ein, das eigens für diese Aufgabe entwickelt wurde. Das Werkzeug bringt die nötigen Kräfte schonend auf und überträgt sie niemals über die Wälzkörper. Zum Werkzeugset gehören Wälzlagerabzieher, die eine hohe Abziehkraft aufbringen können, ohne die angrenzenden Bauteile zu beschädigen. Für die anschliessende Neumontage stehen Einbauwerkzeuge zur Verfügung, die eine ebenso schonende wie effiziente Kaltmontage kleinerer Wälzlager ermöglichen. Diese Werkzeuge sind im hier beschriebenen Fall völlig ausreichend, weil die Wälzlager eher klein und gut zugänglich sind. Auf hydraulisches Werkzeug oder Induktions-Anwärmgeräte kann verzichtet werden. 

Das Ergebnis der beiden Massnahmen: Die Arbeitskosten, das heisst der personelle (Zeit-)Aufwand für die Demontage und Montage ausgefallener Wälzlager, wurde um den Faktor 5,5 gesenkt. Zugleich konnte die Lebensdauer der neu montierten Wälzlager deutlich erhöht werden. Der Grund liegt darin, dass die Lager bei der Kaltmontage nicht mehr mechanisch beschädigt werden. Der geringe Investitionsaufwand für das Training und das NSK-Montagewerkzeug haben sich aus Anwendersicht innerhalb von einigen Wochen amortisiert.

nskeurope.de