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Technische Rundschau

Arbeitskräftemangel hält an

Entwicklung Fachkräftemangel-Index Schweiz, Job Index und Arbeitslosenquote von 2015 bis 2023.
Bild: Adecco Gruppe Schweiz/Universität Zürich

Nachdem der Fachkräftemangel in der Schweiz bereits 2022 einen Höchststand erreichte, zeigen sich auch im Jahr 2023 wenig Anzeichen von Entspannung. Trotz einer abnehmenden Wachstumsdynamik aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Abschwächung, ist der Fachkräftemangel um 24 Prozent gestiegen und erreicht somit einen neuen Rekordwert. Die Rekrutierung von Personal bleibt weiterhin eine Herausforderung für Unternehmen. Insbesondere Stellen für Gesundheitsspezialistinnen und -spezialisten, IT-Fachkräfte und Ingenieurtechnische Fachkräfte sind nach wie vor schwer zu besetzen. Dies zeigt der Fachkräftemangel Index Schweiz der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich.

Nachdem der Fachkräftemangel Index bereits im Jahr 2022 aufgrund der wirtschaftlichen Erholung nach der Aufhebung der Corona-Massnahmen stark angestiegen ist, verschärft sich die Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften im Jahr 2023 weiter. Trotz aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen, die von Inflation über die Stärke des Schweizer Frankens bis hin zu einer sich abschwächenden Weltwirtschaft und wachsenden globalen Unsicherheiten reichen, macht sich noch keine Entspannung des Fachkräftemangels sichtbar, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Zwar sinkt die Wachstumsrate des Fachkräftemangel Index‘ aufgrund der schwächeren Konjunktur: Betrug der Zuwachs im Jahr 2022 satte 69 Prozent, entspricht der Zuwachs im Jahr 2023 lediglich 24 Prozent. Trotzdem erreicht der Index einen neuen Höchstwert. Diese Entwicklung ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen, wie es heisst: Zum einen verringerte sich die Anzahl der Stellensuchenden deutlich, wodurch die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 einen Tiefstand von 2 Prozent erreicht. Zum anderen stieg die Anzahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent an. Primärer Antrieb dieser Entwicklung scheint der Binnensektor zu sein. Während exportorientierte Wirtschaftszweige mit der sinkenden globalen Nachfrage ringen, konnten binnenmarktorientierte Sektoren, wie zum Beispiel das Gastgewerbe, sich grösstenteils auf eine robuste inländische Nachfrage stützen. Dies erklärt auch, warum binnenorientierte Branchen trotz der Konjunkturabkühlung weiterhin einen Stellenaufbau planen.

Vor allem auch Technische Berufe sind stark in den Top 10 des Fachkräftemangel Rankings vertreten. Dies spiegelt die Ausrichtung der Schweizer Industrie wider, die sich auf die Produktion komplexer, technisch anspruchsvoller Nischenprodukte mit hoher Wertschöpfung spezialisiert hat. Die jüngste Quartalsbefragung des Branchenverbands Swissmechanic unterstreicht diesen Trend. Im dritten Quartal identifizierten KMUs der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche den Mangel an technischem Personal als eine ihrer grössten Herausforderungen.

Der Mangel an Fachkräften in technischen Berufen beschränkt sich nicht nur auf Berufsgruppen, die eine Tertiärausbildung, wie ein Universitätsstudium, einen Fachhochschulabschluss oder eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule, erfordern. Er erstreckt sich auch auf Berufsgruppen, in denen vorrangig eine Berufslehre erforderlich ist, wie es weiter heisst.

Berufsgruppen am unteren Spektrum des Rankings zeigen vorwiegend ein Überangebot an Fachkräften. Hier gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber als offene Stellen. An letzter Stelle stehen die Hilfsarbeitskräfte. Ihnen folgen die Führungskräfte und dann Allgemeine Büro- und Sekretariatskräfte und sonstige Bürokräfte.

In diesem Jahr stechen insbesondere die divergierenden Entwicklungen zwischen den Berufsgruppen hervor: Während sich das Überangebot an Fachkräften bei den Berufsgruppen in der unteren Hälfte des Rankings merklich reduziert, bleibt der Mangel an Fachkräften in der oberen Hälfte weitestgehend stabil. Das bedeutet, dass der Fachkräftemangel mehr und mehr in einen generellen Arbeitskräftemangel übergeht. So hat sich selbst bei den Berufsgruppen mit geringeren Qualifikationsanforderungen, wie etwa Hilfsarbeitskräfte, das Fachkräfteüberangebot stark reduziert. Damit wird auch die Rekrutierung dieser Arbeitskräfte für die Unternehmen immer schwieriger.

Die vollständige Studie ist hier zu finden.

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