Als langjähriger Vorsitzender der Geschäftsleitung und zuständig für den weltweiten Vertrieb bei Arburg war Eugen Hehl massgeblich am globalen Erfolg des Unternehmens beteiligt. Technisch ausgebildet, aber mit einem feinen Gespür vor allem im Vertrieb, prägte er, in kongenialer Kooperation mit seinem im November 2010 verstorbenen Bruder Karl, das Familienunternehmen über mehr als sieben Jahrzehnte entscheidend, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Mit seinen Ideen und Lösungen in baulicher Hinsicht gab er dem Unternehmen ein weltweit unverwechselbares Gesicht. Als geschäftsführender Gesellschafter war Eugen Hehl im doppelten Sinne als «Baumeister des Unternehmens» massgeblich am globalen Erfolg des Familienunternehmens beteiligt.
Weltweite Vertriebsstrukturen aufgebaut
1951 begann Eugen Hehl mit dem Aufbau eigener, zunächst noch regionaler Vertriebsstrukturen durch intensive eigene Reisetätigkeiten. Bereits 1957 hob er den Vertrieb des Unternehmens durch die erste Messeteilnahme im niederländischen Amsterdam auf internationale Ebene. Engagierte Visionen verfolgte Eugen Hehl Zeit seines Lebens. So reiste er bereits 1962 nach Japan und auch in die USA, um den Maschinenabsatz weiter anzukurbeln.
Detailverliebt und zielstrebig setzte der ambitionierte Jäger, Frühsportler und Teetrinker von Anfang an auch die Bautätigkeit im Stammwerk und den sukzessive gegründeten Arburg-Niederlassungen in aller Welt um. Vorausschauend liess er 1966 in DE-Lossburg zwischen zwei und vier Jahre alte Gebäude teilweise wieder abreissen, um eine sogenannte Rasterbauweise und damit zukünftig verbesserte Erweiterungsalternativen auf dem Firmengelände zu ermöglichen. Viele der Arburg-Dependancen weltweit gleichen von der Aussengestaltung her dem Hauptsitz und sind damit eindeutig wiedererkennbar.
Grosses soziales Engagement
Bei Arburg, in seiner Heimat Lossburg und weit über die Region hinaus wurde Eugen Hehl menschlich wie fachlich sehr geschätzt. Zusammen mit seinem Bruder Karl war Eugen Hehl auch für sein grosses soziales Engagement bekannt. So liessen beide das Gebrüder-Hehl-Stift in Lossburg errichten, das im Jahr 1999 offiziell seine Arbeit aufnahm. Diese durch die Diakonie betriebene Altersresidenz steht älteren Menschen für betreutes Wohnen, Kurzzeit- und Altenpflege offen. Auch kirchlich war Eugen Hehl, unter anderem im Kirchenchor der ev. Kirchengemeinde Lossburg, engagiert tätig.
Für seine Leistungen zeichnete die Bundesrepublik Deutschland Eugen Hehl im November 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Hinzu kommen die baden-württembergische Wirtschaftsmedaille im Jahr 1990 sowie der Kompetenzpreis für Innovation und Qualität Baden-Württemberg 2015. Weitere Auszeichnungen sind die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Lossburg im November 1997 sowie der Goldene Meisterbrief im Jahr 2005. Die amerikanische Society of Plastics Engineers (SPE) verlieh Eugen und Karl Hehl für ihr gemeinsames Lebenswerk 2007 den Business-Management-Award. Für sein Lebenswerk wurde Eugen Hehl 2015 in die «Plastics Hall of Fame» aufgenommen. 2020 erhielt der Seniorchef mit der Richard-Vieweg-Ehrenmedaille die höchste Auszeichnung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).