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Technische Rundschau

«FiT2clean Award 2024» in Dresden verliehen

Bei der dritten Verleihung des FiT2clean Awards konnten sich (v.l.n.r) Philipp Kist (Kist + Escherich GmbH), Dr.-Ing. Ronny Zwinkau (PartikelART Solution GmbH) und Karl-Heinz Menauer (acp systems AG) über die Auszeichnung mit dem Innovationspreis freuen.
Bild: Fachverband industrielle Teilereinigung e.V.

Mit dem «FiT2clean Award» würdigt der Fachverband industrielle Teilereinigung e. V. (FiT) jährlich herausragende Leistungen und Lösungen für die industrielle Bauteilreinigung. Der mit 10'000 Euro dotierten Innovationspreis wurde dieses Jahr zum dritten Mal vergeben. Unter den drei Finalisten, die ihre Lösungen am 11. September im Rahmen der 32. Fachtagung «Industrielle Bauteilreinigung» den Teilnehmenden präsentierten, sicherte sich die PartikelART Solution GmbH mit einer innovativen App für die schnelle und einfache Partikelanalyse den ersten Platz. Dahinter folgten die Lösungen der acp systems AG und der Kist + Escherich GmbH.

Bauteilreinigung ist nicht das sexy Thema in der Fertigungskette, aber entscheidend für die Qualität nachfolgender Prozesse und der Produkte. Innovative Lösungen in der Reinigungstechnik tragen ausserdem dazu bei, dass die Produktion nachhaltig und wirtschaftlich erfolgt, beispielweise durch eine Verringerung von Verbräuchen und Ausschuss. Und nicht selten sind sie auch erforderlich, damit aus Produktideen Realität werden kann, wie es in einer Medienmitteilung heisst. «Genau deshalb schreibt der Fachverband industrielle Teilereinigung seit 2022 den jährlich vergebenen FiT2clean Award aus», lässt sich Dr. Michael Flämmich, Vorstandsvorsitzender des FiT, zitieren. «Wir möchten damit Innovationen für die industrielle Reinigungstechnik fördern und vorantreiben.»

2024 bewarben sich insgesamt neun Unternehmen und Institutionen mit Neu- und Weiterentwicklungen um den Innovationspreis. Die drei Finalisten, acp systems AG, Kist + Escherich GmbH und PartikelART Solution GmbH, präsentierten ihre Entwicklungen im Rahmen der 32. Fachtagung «Industrielle Bauteilreinigung» am 11. September den über 120 Tagungsteilnehmenden, die bei der Auswahl des Gewinners mitentscheiden konnten.

Gewinner des mit 10'000 Euro und einem Jahr kostenloser Mitgliedschaft im Fachverband dotierten FiT2clean Award ist die PartikelART Solution GmbH. Das Unternehmen entwickelte eine KI-basierte, leicht zu bedienende App für Android- und iOS-Smartphones, mit der sich Partikel ab 200 µm Feret max schnell, einfach und zuverlässig direkt in der Linie vermessen und klassifizieren lassen. Als Referenz für die Grössenmessung dient ein violettes Quadrat, das sich beispielsweise auf einer Partikelfalle oder einem Partikelstempel befindet. Die Klassifizierung der Partikel in metallisch, nicht-metallisch und Fasern erfolgt mittels KI-basierter Bildverarbeitung. Die Messergebnisse können wie bei einer mikroskopischen Analyse als Bericht ausgegeben und direkt per Mail versandt beziehungsweise gespeichert werden. Im Vergleich zu Laboranalysen erfolgt die Kontrolle der technischen Sauberkeit mit der App deutlich kostengünstiger. Darüber hinaus stehen die Ergebnisse unmittelbar zur Verfügung, so dass bei Bedarf sofort reagiert werden kann.

Mit der Prüfung der technischen Sauberkeit beschäftigt sich auch die Innovation der acp systems AG, die es auf den zweiten Platz geschafft hat. Für die Partikelextraktion, die klassischerweise durch Abspülen mit einem flüssigen, häufig gesundheits- und umweltschädlichen Medium beziehungsweise durch Abblasen oder Absaugen des Bauteils erfolgt, hat das Unternehmen eine komplett neues Extraktionsgerät entwickelt. Es basiert auf der bereits etablierten CO2-Schneestrahlreinigung, bei der recyceltes Kohlendioxid als Medium eingesetzt wird. Da sich damit Partikel bis in den Sub-Mikrometerbereich entfernen lassen, eignet sich die innovative Extraktionslösung insbesondere für Bauteile, deren spezifizierte Partikelgröße bei unter 50 µm liegt sowie für elektronische Komponenten, die nicht durch Abspülen geprüft werden können beziehungsweise nach der Prüfung bisher verschrottet werden mussten. Dadurch ermöglicht das Extraktionsgerät einerseits Kosteneinsparungen, andererseits lassen sich kritische Rohstoffe, Energie und Elektroschrott einsparen.

Den dritten Platz sicherte sich die Kist + Escherich GmbH mit einer neuen Reinigungslösung für Leiterplattenmagazine. Diese komplexen Behältnisse werden in der Elektronikindustrie für den Transport von Leiterplatten (PCBs, PCBAs) verwendet und bei deren Einsatz in Bestückungsautomaten sammeln sich in den Magazinschlitzen Partikel an, die in nachfolgende Prozesse beziehungsweise in die Produkte verschleppt werden können. Die Reinigung der Leiterplattenmagazine, die bisher üblicherweise nicht oder nur punktuell manuell durchgeführt wird, erfolgt in der neuen Anlage allseitig, trocken und berührungslos. Dabei werden Staub- und Partikel mittels ionisierter Druckluft durch rotierende Düsen gelöst, von einem Absaugstrom erfasst und einer eingebetteten Filtereinheit zugeführt. Die integrierte elektrostatische Entladung ist für ESD-Anwendungen optimiert. Die Anlage kann sowohl offline als auch inline eingesetzt werden und ist für unterschiedliche Magazingrößen programmierbar. Durch die automatisierte, trockene Reinigung der Magazine lässt sich das Risiko partikelbedingter Defekte oder gar Ausfälle an empfindlichen elektronischen Bauteilen signifikant verringern.

Der Innovationspreis des FiT wird im kommenden Jahr im Rahmen der parts2clean verliehen, die vom 7. bis 9. Oktober 2025 auf dem Stuttgarter Messegelänge durchgeführt wird.

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