Bereits im März hatte der schwäbische Werkzeugmaschinenhersteller Hermle AG einen Umsatzrückgang von bis zu einem Drittel sowie eine entsprechend überproportionale Ergebnisverringerung prognostiziert und angesichts der extremen Unsicherheit eine stärkere Korrektur nicht ausgeschlossen. Aufgrund der nach wie vor unklaren künftigen konjunkturellen Entwicklung seien weiterhin Abweichungen von der Prognose sowohl nach oben als auch nach unten möglich. Aktuell wird ein Einbruch des Umsatz von 50 Prozent und eine entsprechend überproportionales Ergebnisrückgang erwartet.
Bereits im März/April 2020 wurde die Produktion bei Hermle für drei Wochen stillgelegt. Seit Ostern läuft die Fertigung wieder im Normalbetrieb. Ab Anfang Mai, so das Unternehmen, soll Kurzarbeit eingeführt und voraussichtlich vor allem im zweiten Halbjahr sollen erneut produktionsfreie Wochen eingelegt werden. Ersatzteilversorgung, Service und Vertrieb stehen den Kunden stets zur Verfügung.
Vor Kurzem hat die Hermle AG die Zahlen für 2019 veröffentlicht: So nahm der Auftragseingang 2019 gegenüber dem Vorjahr konzernweit um 12,9 Prozent auf 414,4 Mio. Euro ab (Vorjahr: 475,9 Mio. Euro). Der Konzernumsatz erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 463,1 Mio. Euro (Vorjahr: 452,9 Mio. Euro). Im Inland stieg das Geschäftsvolumen um 5,8 Prozent von 186,8 Mio. Euro 2018 auf 197,6 Mio. Euro und im Ausland lag es mit 265,5 Mio. Euro annähernd auf dem Vorjahresniveau von 266,1 Mio. Euro. Zuwächse realisierte Hermle nach eigenen Angaben vor allem mit automatisierten und damit besonders hochwertigen Bearbeitungszentren.
Wegen seiner soliden finanziellen Situation verfügt Hermle nicht nur über eine starke Basis, um die Auswirkungen der Coronakrise zu bewältigen, sondern bleibt auch in der Lage, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende auszuschütten, berichtet das Unternehmen weiter.
In der Schweiz wird Hermle durch die eigene Tochter Hermle (Schweiz) AG vertreten.