Lange Werkzeugauskragungen können beim Stechdrehen von Innengeometrien ein Aufschwingen des Werkzeugs verursachen. Neben den dadurch entstehenden Rattermarken auf der Oberfläche führen diese Schwingungen auch zu einer deutlichen Verkürzung der Werkzeugstandzeit. Für ungünstige Längen-/Durchmesserverhältnisse setzt der erfahrene Zerspaner auf schwingungsdämpfende Bohrstangen, welche eine vibrationsarme Bearbeitung ermöglichen, welche sich jedoch bei bestimmten Bearbeitungen dennoch aufschwingen können. Die Paul Horn GmbH hat sich genau diesem Problem angenommen und stellt auf der EMO in Hannover eine Bohrstange vor, die sich auf die auftretenden Schwingungsamplituden einstellen lässt.
Die genaue Einstellung des Dämpfers aus einem in O-Ringen gelagerten Hartmetallstab erfolgt über eine Einstellschraube von aussen. Die Einstellung erfolgt durch die Anpassung der Vorspannung der O-Ringe. Dadurch ist die Bohrstange bei jedem Anwendungsfall präzise auf die auftretende Schwingung einstellbar. Als Standard bietet Horn die Werkzeuge in den Längen-/Durchmesserverhältnissen 5 × Durchmesser und 8 × Durchmesser lagerhaltig an. Höhere Verhältnisse sind als Sonderwerkzeuge möglich. Für die Stechdrehprozesse setzt Horn hierbei auf das zweischneidige Stechsystem des Typs S224. Für eine stabile Schnittstelle zwischen der Bohrstange und Schneidplatte sorgt das Horn-Kassettensystem BK 224. Um die Prozesssicherheit weiter zu steigern, sind die Bohrstangen mit einer inneren Kühlmittelzufuhr ausgestattet.
Markus Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH, fügt hinzu: «Wir sind überzeugt, dass im Dialog mit unseren Kunden die optimale Zerspanlösung entsteht. Auf der EMO in Hannover beraten wir unsere Kunden und Interessenten zu ihren aktuellen Projekten, Themen und Herausforderungen. Als Präzisionswerkzeughersteller müssen wir nicht nur die Schneide beherrschen, sondern den gesamten Prozess bis hin zum Material.»