«Geben Sie mir Ihr schwierigstes Teil und ich finde eine Lösung». Mit diesen Worten gewann Igus-Gründer Günter Blase 1964 seinen ersten Kunden. Heute betreut der Kölner Kunststoffspezialist rund 188'000 Kunden aus über 50 Branchen weltweit. Seit 1982 verkauft Igus auch in der Schweiz Gleitlager und Energiekettensysteme. Ein eigener Direktvertrieb mit einem Geschäftsführer und zwei Angestellten öffnete am 1. Oktober 2003 seine Pforten. Heute sind 27 Mitarbeiter für Beratung und Vertrieb in der Schweiz verantwortlich, geführt von Daniel Henlin und Andreas Leppert, Vertriebsleiter und Mitglieder der Geschäftsleitung der Igus Schweiz. «Uns ist besonders wichtig, nicht nur thematisch, sondern auch regional nah am Kunden zu sein», erklärt Henlin. «Igus agiert zwar als globales Unternehmen, wir denken jedoch lokal, um den individuellen Anforderungen des Schweizer Marktes gerecht zu werden. Denn nur direkt vor Ort können wir so einfach und so schnell wie möglich kundenspezifische Lösungen realisieren.»
«Die Kundennähe ist für uns ganz entscheidend», betont auch Leppert. «Trotz zunehmender Digitalisierung und Automatisierung verlieren wir den Menschen nicht aus dem Fokus. Ganz nach dem individuellen Bedarf des Kunden stehen wir sowohl mit digitalen Services, wie Führungen durch unseren virtuell-realen IMPS-Messestand, aber auch jederzeit vor Ort zur Verfügung. Unser Ziel ist es, Zero Distance zu unseren Kunden zu schaffen. Wir wollen sie nicht nur näher an uns ran bringen, sondern sie in unser Netzwerk integrieren. So wird Igus zum Partner der Kunden, die im Sinne des co-creating zur Entwicklung von Produkten, aber auch von Igus als Unternehmen beitragen.» Durch das gemeinsame Experimentieren mit neuen Technologien und Ideen entwickelt Igus unter dem Motto «enjoyneering» innovative Lösungen, die Höchstleistungen in der Industrie spielend einfach ermöglichen.
Next-Level-Engineering
Im Zuge der Industrie 4.0 zählt vor allem die Digitalisierung zu den Top-Themen, die Industrieunternehmen in der Schweiz beschäftigen. Um Kunden ganz neue Möglichkeiten zu bieten, mit denen sie Zeit, Kosten und Ressourcen bei der Entwicklung, Optimierung und Wartung von Produkten sparen können, hat Igus ein eigenes Metaverse, das Iguversum, geschaffen. Kunden, Ingenieure und Vertriebler aus aller Welt können hier ortsunabhängig kollaborativ zusammenarbeiten und mithilfe von 3D-Modellen ganze Engineering-Projekte umsetzen. Ohne unproduktive Meetings oder langwierige Anreisen, die CO2-Emissionen verursachen. Machbarkeitsanalysen, Montage- und Einbausimulationen ermöglichen, Planungsfehler zu vermeiden. Getreu dem Motto: In der digitalen Welt verproben und optimieren, um es in der realen Welt beim ersten Mal richtig zu machen. Selbst Roboter können in der virtuellen Realität konfiguriert, getestet und aus der Ferne gesteuert werden. Auch ihr Portfolio an Low-Cost-Robotik hat igus erweitert, um die Einstiegshürden in die Automatisierung vor allem für KMU weiter zu senken, zum Beispiel mit dem «ReBeL Kid», eine noch kleinere und günstigere Version des «ReBeL Cobots». Mit der neuen «RBTXperience»-Software können Anwender gemäss der Idee «Play before pay» ihre individuelle Robotik-Hardware schnell und einfach konfigurieren, integrieren und steuern – so simpel wie in einem Computerspiel. Dank der intuitiven «AnyApp» von Igus lassen sich sogar Roboter verschiedener Hersteller über eine einzige, universelle App programmieren, um einer fragmentierten Softwarelandschaft entgegenzuwirken.
Von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft
Darüber hinaus investiert der Motion-Plastics-Spezialist seit Jahren in Ideen rund um das Recycling von Kunststoffen, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Bereits seit 2019 nimmt Igus im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten «Chainge»-Programms herstellerunabhängig ausgediente Energieketten von Kunden zurück und führt diese wieder dem Wertstoffkreislauf zu. 2020 startete das Projekt auch in der Schweiz. Im Herbst 2022 wurde Chainge um eine Online-Plattform inklusive eigenen Marktplatz erweitert. Kunden können nun auch weitere Bauteile aus anderen technischen Kunststoffen in die Kreislaufwirtschaft überführen und gleichzeitig ausgewählte Rezyklate kaufen.
Wie sich Kunststoffe sinnvoll weiterverwerten lassen, zeigt Igus mit dem Igus-Bike – ein Fahrrad, das vollständig aus recyceltem Kunststoff wie ausrangierten Fischernetzen hergestellt werden kann. So soll aus dem Meeresplastik von gestern die Mobilität von morgen entstehen. Durch den Einsatz bewegter Komponenten aus den Igus-Hochleistungskunststoffen ist das Fahrrad rost-, schmier- und wartungsfrei und kann bei jedem Wetter zuverlässig fahren. Bald könnte das Igus-Bike auch schon als umweltschonendes und langlebiges Verkehrsmittel durch Zürich, Bern & Co. fahren. Laut Markus Nork vom International Group Development der Igus GmbH startet Igus noch in diesem Jahr selbst den Vertrieb des Kunststoff-Fahrrades. Teil des Projekts ist auch die Igus-Bike-Plattform, über die Igus das eigene Know-how teilt und die weltweite Fahrradindustrie befähigen möchte, Räder aus Kunststoff zu produzieren.