chevron_left
chevron_right
Technische Rundschau

KEB: Leistungsstarke «High Speed Drives»-Lösung

Bearbeitungsspindeln, Turbogebläse oder -kompressoren, Gasturbinen, Expander oder Vakuumpumpen: Für diese und viele weitere Anwendungen, in denen Ausgangfrequenzen von über 2000 Hz gefordert sind, bietet KEB Automation ab sofort mit den neu entwickelten «High Speed Drives» die ideale Lösung. In Kombination mit den Combiline Z2 Sinusfiltern werden Motoren bei hohen Drehzahlen in besonderem Masse geschützt sowie der Systemwirkungsgrad effektiv erhöht. Für die schnelle und ressourcenschonende Inbetriebnahme der High Speed Drives stehen innovative Simulationsmethoden zur Verfügung.

In Hochgeschwindigkeitsapplikation müssen Motoren 100'000 Umdrehungen pro Minute oder mehr erbringen – durch die neuen High Speed Drives von KEB lässt sich dies effizient realisieren. Mit einer Leistung bis 450 kW und Schaltfrequenzen von 2 kHz bis 16 kHz sind die robusten und kompakten Umrichter für anspruchsvolle Anwendungsbereiche optimiert. «Die High Speed Drives ermöglichen hohe Ausgangsfrequenzen von bis zu 2000 Hz. Durch eine spezielle 3C3-Beschichtung der Platine sind die Geräte für den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen, wie zum Beispiel in Kläranlagen, ausgelegt», lässt sich Fabian Fischer, Teamleiter Applikationsvertrieb bei KEB Automation, in einer Mitteilung zitieren. «Zudem sind flüssigkeits- und luftgekühlte Versionen des Umrichters verfügbar. Damit können wir uns den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden flexibel anpassen.»

Die flüssigkeitsgekühlte Variante des Drives zeichne sich darüber hinaus durch eine hohe Eintrittstemperatur von 55 Grad Celsius und einer platzsparenden Bauweise aus. Genauso wie die luftgekühlte Variante bietet sie weiterhin die Möglichkeit, Magnet-Lager-Steuerungen über die Zwischenkreisspannung zu versorgen. Dadurch werden die Magnetlager auch im Falle eines Spannungseinbruchs geschützt. Die geberlose Drehzahlregelung steht für alle heutigen Highspeed-Motorarten zur Verfügung – von IPM und PM bis hin zu Asynchron- oder Synchronreluktanzmotoren.

In Kombination mit den Combiline Z2 Sinusfiltern profitieren Anwender von einer Systemlösung mit aufeinander abgestimmten Komponenten. Die Ausgangsfilter bestehen aus einer Motordrossel und einem Kondensator und sind durch das Baukasten-Prinzip flexibel an verschiedene Anwendungen anpassbar. «Für Motoren, die weniger empfindlich sind, ist die Motordrossel separat erhältlich. Auch bei der Montage der Filter im Schaltschrank haben Maschinen- und Anlagenbauer einen hohen Freiheitsgrad», so Fischer. Die High-Speed-Filter der Z2-Serie weisen einen hohen Wirkungsgrad von mehr als 99,9 Prozent auf und verringern die oberwellenbehafteten Verluste im Motor in erheblichem Masse. Nicht zuletzt wird das EMV-Verhalten des Gesamtantriebs durch die Filter verbessert und Leitungslängen von über 100 Metern werden ermöglicht.

Für das optimale Zusammenspiel aller High-Speed-Komponenten setzt KEB auf Matlab/Simulink. Die Software ist ein etablierter Standard zur Modellierung und Simulation komplexer, dynamischer Systeme. So lassen sich anhand der vorliegenden Motordaten zuverlässige Vorhersagen unter anderem zum statischen und zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeit oder der Spannung treffen.

Darüber hinaus nutzt KEB die virtuelle Antriebsauslegung mittels «Hardware in the Loop» (HIL). Auf Grundlage der Motor-, Sinusfilter- und Umrichterdaten wird die Inbetriebnahme vorab simuliert, ohne dass reale Komponenten dafür benötig werden. Variationen der systembezogenen Parameter sind so ohne Risiken jederzeit möglich und die fertige Parametrierung steht bei der nachfolgenden realen Inbetriebnahme bereits zur Verfügung. Die neuen High Speed Drives (wassergekühlt, bis 450 kW) in Gehäusegrösse 9 sind ab sofort erhältlich. Weitere Varianten werden zeitnah folgen, so das Unternehmen.

keb-automation.com