Viermal im Jahr befragt Swissmechanic Schweiz, der Arbeitgeberverband der KMU-MEM, seine Mitgliedsunternehmen nach deren wirtschaftlicher Lage. Der daraus resultierende Swissmechanic-Geschäftsklimaindex wird in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics erstellt und erlaubt ein aussagekräftiges Issue-Monitoring der MEM-Branche.
Die aktuelle Befragung zeigt deutlich, dass die KMU-MEM zunehmend unter Druck stehen, teilt Swissmechanic in einer Medienmitteilung mit. Im Oktober 2023 erlitt der Swissmechanic-Geschäftsklimaindex zum ersten Mal seit drei Jahren zweimal in Folge einen markanten Dämpfer und liegt nun deutlich im roten Bereich (vgl. Abb. 1). «Beinahe 75 Prozent der befragten KMU schätzen das Geschäftsklima aktuell als ungünstig ein. Erstmals in diesem Jahr nennen die KMU-MEM den Auftragsmangel als grösste Herausforderung. Bei fast jedem vierten Unternehmen reicht der Auftragsbestand nicht mehr für einen Monat», lässt sich Jürg Marti, Direktor Swissmechanic, zitieren. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der Auftragseingang bei 63 Prozent der befragten Unternehmen rückläufig. Dem gegenüber melden nur gerade 13 Prozent eine Zunahme. Entsprechend der schwachen Auftragslage nimmt die Kapazitätsauslastung aktuell ab und liegt bei 86 Prozent (vgl. Abb. 2).
«Zurückführen lassen sich die Ergebnisse auf eine Kombination verschiedener Belastungsfaktoren. Grossen Einfluss hat aber sicherlich die aktuell unsichere geopolitische Lage», ordnet Marti ein. Die MEM-Branche erlebt derzeit eine Konjunkturabkühlung. Aussenwirtschaftliche Impulse fehlen aufgrund von Wachstumsschwächen bei wichtigen Handelspartnern, wie der Eurozone, USA und China. Inflation und restriktive Geldpolitik belasten das Investitionsklima zusätzlich. Die Aufwertung des Frankens führt zu Einbussen der Wettbewerbsfähigkeit der Produkte der MEM-Branche, die mit Margenverzicht kompensiert werden muss.
Auch der Ausblick für das vierte Quartal 2023 ist eingetrübt. Über die Hälfe der befragten KMU gehen aufgrund des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds von einem weiteren Rückgang bei Auftragseingang, Umsatz und Margen aus. Silberstreif am Horizont: Für 2024 ist zwar ein ähnlich verhaltenes konjunkturelles Umfeld zu erwarten. Dennoch kommt es zu einer leichten Entspannung bei einigen Belastungsfaktoren. Die Energie- und Rohstoffpreise haben sich (auf hohem Niveau) stabilisiert und der Inflationsdruck weltweit und in der Schweiz lässt etwas nach. Es ist daher mit einer Lockerung der Geldpolitik vieler Notenbanken und einem entsprechenden realwirtschaftlichem Wachstumsimpuls zu rechnen.