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Technische Rundschau

Neue dualhärtende UV-Acrylatklebstoffe

«Vitralit UD 8055» – hier blau dargestellt – wird als Konnektorverguss mit dem bluepoint LED von Hönle ausgehärtet; die Aushärtung des Schattenbereichs unter dem Konnektor erfolgt durch Feuchtenachvernetzung.
Bild: Panacol

Mit «Vitralit UD 8055» und «Vitralit UD 8056» hat Panacol sein Portfolio an dualhärtenden Acrylat-Klebstoffsystemen erweitert. Diese Klebstoffe härten primär über UV-Vernetzung aus und verfügen über eine sekundäre Feuchtenachvernetzung für Schattenbereiche. Spezielle Charakteristik dieser beiden Klebstoffsysteme ist der hohe Glasübergangsbereich von über 100 Grad Celsius, wodurch laut Angaben des Herstellers hochfeste Verbindungen auch unter Temperaturbelastung sichergestellt werden können.

Vitralit UD 8055 und Vitralit UD 8056 sind optimal einsetzbar als Sensorverguss, Verkapselung, Bauteilsicherung auf PCBs sowie bei Mischverklebungen von Kunststoffen und Metallen, bei denen Bauteilunterschneidungen oder geometriebedingte Kavitäten vorhanden sind. Denn genau hier können sie ihre Vorteile ausspielen: Um eine prozesssichere Aushärtung selbst in Schattenzonen zu gewährleisten, wurden beide Klebstoffsysteme mit einem sekundären Aushärtemechanismus, der nachgelagerten Feuchtenachvernetzung, versehen. 

Im ersten Schritt werden die Klebestellen im Bauteil durch UV-Strahlung sekundenschnell ausgehärtet und fixiert. Hier kommen beispielsweise LED-UV-Aushärtegeräte mit einer Wellenlänge von 405 nm zum Einsatz, die keine Aufwärmphasen benötigen und so kürzeste Taktzeiten ermöglichen. Der UV-Experte Hönle bietet hier eine einzigartige Auswahl an Punkt- und Flächenstrahlern, die optimal auf die Klebstoffe von Panacol abgestimmt sind und individuell auf die Anwendungsanforderungen angepasst werden können.

Im zweiten Schritt werden unausgehärtete Monomere in Schattenbereichen durch die Luftfeuchtigkeit stressfrei und ohne thermische Einwirkung vernetzt. Diese Technologie ermöglicht schnelle Zykluszeiten und hohe Stückzahlfertigung, ohne dass temperatursensible Elektroniken oder Bauteile thermischer Belastung ausgesetzt werden.

Breites Anwendungsspektrum

Ein hoher Glasübergangsbereich (Tg) ist insbesondere dann wichtig, wenn Verkapslungen, Verbindungen, strukturelle Verklebungen oder allgemein Klebestellen über lange Zeit thermischer Belastung standhalten müssen. Der Tg von Vitralit UD 8055 und Vitralit UD 8056 von über 100 °C stellt dabei sicher, dass sich thermische Ausdehnungskoeffizienten im Einsatzbereich homogen verhalten. Dadurch wird verhindert, dass der Klebstoff an Haftfestigkeit verliert oder immense Spannungen zwischen Bauteilen und Klebstoff zu Ablösungen oder Abrissen in der Elektronik führen.

Entwickelt wurden Vitralit UD 8055 und Vitralit UD 8056 vor allem für die Fertigung von Sensoren, PCBs und Flex-PCBs im Bereich der Elektronik und Automobilelektronik. Diese Komponenten sind meist für den Einsatz bis 100 °C ausgelegt, so dass Acrylatsysteme mit einem Tg über 100 °C die ideale Lösung für solche Anwendungsbereiche darstellen.

Die hohe Haftung auf gängigen Substraten wie FR4, PC und PBT und die tiefe Durchhärtung von einigen Millimetern ermöglichen ein breites Anwendungsspektrum dieser halogenarmen Klebstoffe. Insbesondere Vitralit UD 8055 zeigt auch nach 85/85-Tests sehr verlässliche Haftfestigkeiten auf den oben genannten Substraten; Vitralit UD 8056 besticht besonders durch seine Performance auf LCP und hat den UL-94-HB-Test erfolgreich bestanden. 

panacol.de