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Technische Rundschau

Neue Mikrofonwinde von Igus

Die E-Spool Microphone ermöglicht die automatisierte Zuführung von bis zu 30 Meter langen Mikrofonkabeln von der Decke per Knopfdruck und ganz ohne Schleifring.
Bild: Igus GmbH

Tontechniker in Theatern, Opernhäusern und Fernsehstudios stehen oft unter enormem Zeit- und Erwartungsdruck. Für Entlastung sorgen kann laut Igus die E-Spool Microphone: Die neue elektrisch angetriebene Mikrofonwinde ermöglicht die automatisierte Zuführung von bis zu 30 Meter langen Mikrofonkabeln von der Decke per Knopfdruck.

Wie schnell Kabel nerven können, dürfte den meisten Menschen mit einem Büroarbeitsplatz bekannt sein. Ein Kabel für die Webcam, eines für das Smartphone, weitere für Beleuchtung sowie Tastatur und schon ist der Kabelsalat perfekt. Doch das ist nichts im Vergleich zu professionellen Tontechnikern, die beispielsweise in einem Konzertsaal 30 Mikrofonkabel von der Obermaschinerie unter der Decke abhängen müssen, um ein Orchester mit 100 Musikern für eine Live-Fernsehübertragung aufzunehmen. «Die manuelle Verkabelung bei solchen grossen tontechnischen Installationen ist nicht nur extrem zeitaufwendig, sondern birgt auch das Risiko von Kabelbrüchen», lässt sich Michael Berteit, Verkaufsleiter Engineering-Projekte und Montage-Service bei Igus, in einer Medienmitteilung zitieren. «Um Tontechniker zu entlasten und Kabel gleichzeitig zu schützen, haben wir die E-Spool Microphone entwickelt – eine automatische Kabelzuführung von der Decke.»

Die neue Mikrofonwinde, die ab sofort erhältlich ist, kann mit einem Elektromotor Kabel bis zu einer Länge von 30 Metern gezielt in Richtung Boden führen. Sie ist in einer Mono- sowie einer Stereo-Ausführung für die parallele Führung von zwei Kabeln für Stereomikrofonie verfügbar. Anwender können die Mikrofonwinde entweder als Stand-alone-Lösung mit einer kabelgebundenen Handsteuerung verwenden oder über WLAN oder Funk in ein übergeordnetes Steuerungssystem einbinden.

Eine Besonderheit der E-Spool Microphone ist ein konstruktionstechnischer Kniff, der die Tonqualität und Zuverlässigkeit der Signalübertragung verbessert. «Wir wollten auf Schleifringe verzichten, die in klassischen Mikrofonwinden für eine mechanische Unterbrechung des Kabels sorgen, um zu verhindern, dass das angeschlossene Ende sich mit der Kabeltrommel mitdreht. Diese Schleifringe machen die Systeme nicht nur vergleichsweise teuer, sondern oft auch fehleranfälliger und können auch die Übertragungsqualität beeinträchtigen», so Berteit. Igus verwendet stattdessen das sogenannte Twisterband. Dabei wird das seitlich aus der Trommel herausgeführte Kabel in eine Reihe miteinander verbundener Kettenglieder aus Hochleistungskunststoff eingelegt. Wenn die Kabeltrommel rotiert, verschränken sich die Kettenglieder ineinander und führen eine spiralförmige Drehbewegung von bis zu 7000 Grad aus.

Um bei wichtigen Veranstaltungen das Risiko von Ausfällen zu reduzieren, liefert Igus die E-Spool Microphone mit einem speziellen XLR-Kabel. In dieses Kabel ist eine Zugentlastung integriert, sodass Zugkräfte nicht auf die Adern wirken. «Die Leitungen können somit problemlos ein Vielfaches des Mikrofongewichts tragen, ohne beschädigt zu werden», so Berteit. Integriert in die Mikrofonwinde ist zudem eine Abschaltautomatik, welche die Bewegung im Fall einer ungewöhnlichen Belastung, ausgelöst beispielsweise durch ein verhaktes Kabel, sofort stoppt und somit Beschädigungen verhindert.

igus.de