Josua Burkart ist Geschäftsführer der hpo forecasting ag, die mit dem Konjunkturprognosemodell von Peter Meier arbeitet, das im Investitionsgüterbereich als sehr zuverlässig und absolut seriös gilt. Die «Technische Rundschau» bat um Auskunft, wie er die aktuelle wirtschaftliche Situation seit dem Ausbruch der Coronakrise beurteilt und welche Auswirkungen die Krise haben könnte.
Burkart geht davon aus, dass der wirtschaftliche Einbruch im Vergleich zu anderen grossen Krisen der Vergangenheit sehr heftig sein wird. Mit Rücknahme der Einschränkungen könnte allerdings ein kurzfristiger Boom einhergehen, der bei gewissen Branchen zu einer Teilkompensation des aktuellen Totalausfalls führen könnte.
Aufgrund der bereits vor der Coronakrise begonnenen Talfahrt der Weltwirtschaft erwartet der Ökonom eine mehrere Jahre andauernde Krise mit U-förmigem Verlauf; im Gegensatz zur Finanzkrise 2008/09, die sehr kurz war und einen V-förmigen Verlauf nahm. Gleichzeitig könnte sich die Struktur der globalen Wirtschaft ändern aufgrund einer Neuordnung der Lieferketten. Entsprechend würden gewisse Branchen einen Boom erfahren, andere dagegen noch weiter in den Abgrund stürzen.
Sein Fazit: «Es ist noch viel zu früh, um gesicherte Lehren aus der aktuellen Krise zu ziehen, denn da stehen wir immer noch am Anfang. Wir können aber Lehren aus der vergangenen Boomphase ziehen, da diese nun für die meisten Unternehmen vorerst vorbei ist. Die wichtigste Lehre scheint mir, dass man sich nie in falscher Sicherheit wiegen darf.»
Das gesamte Interview mit Josua Burkart lesen Sie in der Aprilausgabe der «Technischen Rundschau» auf S. 12. Einen ausführlichen Kommentar von ihm zur Wirtschafslage finden Sie in der gleichen Ausgabe auf S. 86. Die Aprilausgabe erscheint am 9. April. Hier gehts zur ePaper-Version.