Dass die Schweizer KMU der MEM-Branche auch, oder besser gesagt: gerade, in Zeiten der Covid-19-Pandemie kreativ sind und mit guten und pfiffigen Ideen schnell auf den Markt kommen, beweist der «handlose Thür-Öffner» der Thür AG. Dazu erreichte die «Technische Rundschau» folgende Zuschrift von Christian Mettler, Produktionsleiter der Thür AG Federnfabrik:
«Wir hatten in den letzten Wochen intensiv an einer Türöffnungshilfe «gefeilt». Die Idee ist eigentlich aus reinem Eigennutz entstanden, da wir aufgrund der Covid-19-Pandemie
auch betriebsintern anfingen, die Türen möglichst mittels Ellbogen zu öffnen. Da man bei älteren Türfallen aber häufig abrutscht, kam uns die Idee, einen entsprechenden Drahtartikel zu konstruieren. Als Hersteller von technischen Metallfedern, Drahtartikeln und Stanzartikeln verfügen wir natürlich über das nötige Material und die entsprechenden Maschinen, und so waren die ersten Prototypen relativ schnell realisiert.
Die erste Nullserie wurde mit einem 1.4310 (rostfreier Federstahl) im Drahtdurchmesser 4,25 mm gefertigt, welcher für eine Serie auf 4,5 – 5,0 mm vergrössert wurde. Hergestellt wird der Artikel auf einem «Springformer» der Baureihe «FMU» von Wafios, wovon wir drei verschiedene Maschinengrössen mit bis zu 24 CNC-Achsen unser Eigen nennen. Nach der Herstellung des Bügels wird dieser während 30 Minuten bei 380 bis 400°C getempert, damit er die federnde Eigenschaft erhält und sich das Gefüge im Material ausgleicht. Zur besseren Reinigung wurden die Artikel nach der Fertigung über einen langjährigen Partner elektropoliert. So können diese Artikel auch in Pflegeinstitutionen oder Spitäler eingesetzt werden, da man sie problemlos desinfizieren oder sterilisieren kann.
Betreffend Ausführungen würden wir voraussichtlich in drei Versionen unterscheiden:
- De Luxe Version, elektropoliert und im Türfallenbereich blau / gelb gepulvert
- Spital & Pflegebereich Version, elektropoliert
- Privat & Office Version, ganze Bügel blau / gelb gepulvert»