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Polyscope

Rohde & Schwarz beteiligt sich an fiveD

(v.l.n.r.) Andreas Pauly, President & CTO von Rohde & Schwarz, Andreas Hägele, Marcel Hoffmann, Michael Stelzig, Managing Director von fiveD, Christina Gessner, Executive Vice President Test & Measurement bei Rohde & Schwarz.
Bild: Rohde & Schwarz

Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz ist seit Ende Juli strategischer Partner von fiveD. Mit seiner Radar Simulation Suite hebt das Start-up aus DE-Erlangen Radarsimulationen auf das nächste Level und schliesst die Realitätslücke zwischen tatsächlicher und virtueller Welt.

Rohde & Schwarz kooperiert mit vielen nationalen und internationalen Hochschulen. Mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und deren Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik, an dem die Gründer von fiveD als Doktoranden tätig waren, verbindet den Konzern eine besonders langjährige und erfolgreiche Kooperationspartnerschaft, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Andreas Hägele, Vice President Microwave Imaging bei Rohde & Schwarz, erklärt: «Die Gründung von fiveD und unsere Beteiligung war für uns der nächste logische Schritt. Rohde & Schwarz ist ein innovationsstarkes Unternehmen, das in fiveD die perfekte Ergänzung gefunden hat. Durch diese strategische Partnerschaft wollen wir unsere marktführende Position im Bereich der Sicherheitsscanner weiter ausbauen.» Und Marcel Hoffmann, Managing Director von fiveD, ergänzt: «Dieses Joint Venture kombiniert die Flexibilität eines Start-ups mit der Schlagkraft eines Konzerns. Besonders freut uns dabei, dass Rohde & Schwarz langfristig und strategisch denkt. Ausserdem ist Rohde & Schwarz ein klar technikgetriebenes Unternehmen, das um die Bedeutung und das enorme Potenzial hyperrealistischer Radarsimulationen weiss.»

Gesamte Wirkungskette berücksichtigt

Radare sind die grundlegende Sensorik für viele autonome Systeme. Beim assistierten Fahren werden sie beispielsweise für die Geschwindigkeits- und Abstandsmessung genutzt. Radarsensoren senden dabei elektromagnetische Wellen aus, die in der Umwelt an Objekten reflektiert werden. Indem das Radar diese Reflektionen auswertet, entsteht ein detailliertes Umgebungsverständnis. Unter anderem wird klar, wo sich Objekte befinden und wie schnell sie sich bewegen. Wer diesen Vorgang von der realen in die virtuelle Welt übertragen möchte, muss dabei die komplette Wirkungskette vollumfänglich und physikalisch korrekt berücksichtigen: Radar, Wellen, Umwelt, Signalverarbeitung, dazu mögliche Einflussfaktoren wie Phasenrauschen oder Kalibrierfehler. Genau dieses Ziel verfolgt fiveD: Mit der Radar Simulation Suite, einem zukunftsweisenden Software-Tool, das kurz vor der Markteinführung steht, lassen sich Radare realistisch simulieren.

«Bislang hat bei Radarsimulationen eine Lücke zwischen der realen und der virtuellen Welt geklafft. Indem wir diese Lücke nun schliessen, erhalten wir virtuelle Daten in einer bis dato ungekannten Qualität», so Hägele. Diese Daten werden die Entwicklung der Sicherheitsscanner von Rohde & Schwarz weiter verbessern. Die Scanner, die künstliche Intelligenz (KI) zur Detektion von möglichen Gefahrengegenständen einsetzen, kommen unter anderem an Flughäfen und in kritischer Infrastruktur weltweit zum Einsatz und ermöglichen schnelle, berührungslose Personenkontrollen.

Je grösser der Datensatz, mit dem die KI trainiert wird, desto besser ist ihre Performanz. Die bisherige Datenbasis wurde bislang mit realen Testpersonen geschaffen, die durch den Sicherheitsscanner gelaufen sind. Dieser Datensatz lässt sich künftig nahezu unbegrenzt durch virtuelle Personen in grosser Vielfalt erweitern und ermöglicht eine schnelle Reaktion auf sich dynamisch ändernde Sicherheitsanforderungen.

Die fünfte Dimension für Radardaten

Dank der Radar Simulation Suite entfällt ein weiterer Flaschenhals im Bereich der KI: das händische Labeln von Daten, also das Beschriften unzähliger einzelner Datenpunkte. Neuronale Netze benötigen diese Label während des initialen Trainingsprozesses, in dem sie lernen, Informationen korrekt zu kategorisieren. Dieser weit verbreitete manuelle Prozess ist zeitaufwendig und fehleranfällig. Die Software-Suite von fiveD hingegen labelt die Daten automatisiert und damit viel schneller, präziser und vollkommen fehlerfrei. Durch diese Art der Kennzeichnung verleiht fiveD den Radardaten, die sonst durch ihr räumliches 3D-Bild und Geschwindigkeitsinformationen vierdimensional sind, eine fünfte Dimension. Daher der Firmenname: fiveD steht für die neue fünfte Dimension in der Radar-Welt.

Für fünfdimensionale Radardaten wird es mittel- und langfristig viele Anwendungsfelder geben. In den Bereichen Automotive und Industrie ist diese Schlüsseltechnologie schon heute sehr gefragt, da sie den nötigen Innovationssprung in der Entwicklung ermöglicht. Aktuell stehen für Rohde & Schwarz aber die berührungslosen Sicherheitskontrollen im Mittelpunkt.

So auch auf der diesjährigen European Microwave Week (EuMW) in Paris, auf der Rohde & Schwarz vom 24. bis zum 26. September ausstellt. Auf der grössten Hochfrequenz- und Mikrowellen-Fachmesse Europas präsentiert sich zum ersten Mal auch fiveD am Stand von Rohde & Schwarz (Stand 401L).

rohde-schwarz.com