chevron_left
chevron_right
Technische Rundschau

Siemens: «Let’s advance Manufacturing»

Unter dem Motto «Let’s advance Manufacturing» zeigt Siemens auf der Formnext 2024 gemeinsam mit ausgewählten Partnern, wie durch ein funktionierendes Ökosystem sowie Digitalisierung und Automatisierung die additive Fertigung (AM) zum Innovationstreiber für industrielle Anwendungen wird.

Die additive Fertigung ist zu einer etablierten Produktionstechnologie herangewachsen, bei der Produktivität, Kosten, Qualität und Verfügbarkeit entscheidende Kriterien sind, um nachhaltig am Markt bestehen zu können. Die Siemens Xcelerator-Strategie unterstreicht die Bedeutung von Technologie- und Innovationspartnerschaften und offenen, interoperablen Technologien. Sie sind essenziell, um die Integration von AM in konventionelle Fertigungstechnologien zu erleichtern, standardisierte Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und die Skalierung von AM-Lösungen zu beschleunigen. Zur Formnext 2024 bringt Siemens deshalb Angebote weiterer Partner für die Additive Fertigung auf den Siemens Xcelerator Marketplace, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Neue Angebote auf dem Siemens Xcelerator Marktplace

LEAM Technologies revolutioniert die grossformatige additive Fertigung (LFAM) mit lichtbasierter Schweisstechnologie. In Zusammenarbeit mit CEAD, einem Experten im Bereich grossformatiger additiver Fertigung und langjährigem Partner von Siemens, eröffnet LEAM Technologies neue Möglichkeiten in der additiven Fertigung. Durch die Verwendung von Licht zur Erwärmung des Materials ermöglicht LEAM eine extreme mechanische Festigkeit, selbst bei schwierig zu druckenden Materialien. Das ist insbesondere für Anwendungen in Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Energie interessant. Ein Temperaturüberwachungssystem von LEAM ermöglicht die Echtzeitkontrolle der Temperatur während des additiven Fertigungsprozesses. Die Edge-basierte Lösung, die ab sofort auf dem Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar ist, prüft und regelt kontinuierlich die Temperatur an jeder Position des Bauteils, um die Qualität der gedruckten Teile zu verbessern.

VLM Robotics, Hersteller von XXL-Fertigungsmaschinen, bietet schlüsselfertige Lösungen für die Bahn-, Schiffbau-, Luftfahrt- und Energieindustrie. Auf der Formnext präsentiert VLM Robotics neben den bekannten CNC-Robotermaschinen erstmals das neue Modell Calypso, eine vollautomatische autonome mobile Roboterlösung auf Basis von Sinumerik One, Sinumerik CNC Robotics und Simove. Auch die Gemini-Maschine für die hybride additive Fertigung im XXL-Bereich wird auf dem Messestand zu sehen sein. Die Roboterlösungen von VLM Robotics können als Hybridmaschinen sowohl Druckaufgaben (Directed Energy Deposition, Cold Spray) als auch Schweiss-, Steuer- und Fräsarbeiten ausführen. Die CNC-Robotermaschinen von VLM Robotics lassen sich nahtlos in die Produktionsumgebung integrieren und ermöglichen flexible Reparatur- und Produktionsarbeiten an grossen Bauteilen. Eine zentrale Rolle spielen dabei sogenannte Digital Threads, durchgängige digitale Zwillinge aller Daten und Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, einer Maschine und eines Prozesses, die dadurch eine nahtlose Integration und Transparenz von der Entwicklung bis zur Entsorgung ermöglichen. Die Komplexität, eine hochflexible Multi-Technologie-Roboterzelle zu steuern und gleichzeitig hohe Präzisions- und Qualitätsanforderungen zu erfüllen, benötigt hohe Branchen-, Automatisierungs- und Digitalisierungsexpertise. Auf dem Siemens Xcelerator Marketplace ist VLM Robotics ab sofort vertreten und bietet dort massgeschneiderte digitale Lösungen an, die eine nahtlose Integration und Verfolgung aller relevanten Daten und Informationen entlang des gesamten Produktionslebenszyklus zulassen.

Weg zur Kreislaufwirtschaft beschleunigt

Die Additive Fertigung ist ein wichtiger Enabler für die Kreislaufwirtschaft. Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet, recycelt oder sicher in die Umwelt zurückgeführt werden können, fördert eine nachhaltige Wertschöpfungskette, reduziert Abfall und schont Ressourcen. Das Produktdesign spielt dabei eine zentrale Rolle, da 80 Prozent der Umweltauswirkungen in der Designphase festgelegt werden. Siemens setzt auf industrielle KI und das industrielle Metaverse, um optimale Designs zu generieren und automatisierte, intelligente Workflows zu ermöglichen. Siemens-Lösungen ermöglichen es beispielsweise Toolcraft, den Konstruktions- und Engineering-Prozess für Bauteile um 30 Prozent bei Neukonstruktionen und um 85 Prozent bei Design-Änderungen zu verbessern.

Haddy revolutioniert die Möbelherstellung durch fortschrittlichen 3D-Druck und Robotik, um hochwertige, nachhaltige Produkte zu niedrigen Kosten in kommerziellem Massstab herzustellen. Haddy baut ein globales Netzwerk lokaler Mikrofabriken auf, die mit hybriden Flexbot-Systemen von CEAD und Recyclingeinheiten ausgestattet sind, um die Lieferkette zu verkürzen und die Umwelt durch Abfallvermeidung zu entlasten. Durch die Erfassung detaillierter Daten während des Fertigungsprozesses können die Roboter kontinuierlich optimiert werden, um Geschwindigkeit, Genauigkeit und Effizienz zu steigern. Haddy ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und verwendet ausschliesslich erneuerbare und recycelbare Materialien.  Mit den Haddy Inside RFID-Chips und einer skalierbaren Cloud-API-Lösung führt Haddy ein echtes Kreislaufsystem für seine Produkte ein, das eine verantwortungsvolle Materialrückverfolgbarkeit und Wiederverwertung ermöglicht, eine nachhaltige Produktion sicherstellt und den ökologischen Fussabdruck erheblich reduziert.

AM I Navigator wird mit Aufnahme von Stratasys ausgebaut

Mit Stratasys als weiteren Partner – geht der AM I Navigator in die nächste Runde. Seit der Gründung der Initiative im November 2023 wurde das Rahmenwerk stetig weiterentwickelt und mit konkreten Anwendungsbeispielen ergänzt. Der AM I Navigator bietet mit seinem Rahmenwerk einen strukturierten Ansatz, um den aktuellen Stand und die Schritte hin zu einem Zielzustand der industrialisierten additiven Fertigung zu definieren. Er basiert auf etablierten digitalen Fertigungsrahmenwerken wie dem Smart Industry Readiness Index (SIRI), der Unternehmen dabei hilft, ihren aktuellen Stand der Digitalisierung und Industrie-4.0-Reife zu bewerten und Strategien zur Modernisierung ihrer Produktionsprozesse zu entwickeln.

siemens.com