Für die Werkzeugmaschinenindustrie ergeben sich eine Reihe von viel versprechenden Ansatzpunkten, zum Beispiel bei der Fertigung von Getrieben und Lagern in der Windenergie oder bei Kernkomponenten wie Kompressoren, Pumpen, Ventilen in der Elektrolyse, der Brennstoffzelle oder bei den stückzahlbezogen interessanten Wärmepumpen, berichten die Forscher.
Ziel der Studie war es, Chancen und Herausforderungen der Energiewende für die Werkzeugmaschinenindustrie zu untersuchen. Die Untersuchung betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Energie, konkret Strom, von der Erzeugung über die Verteilung bis hin zur Speicherung. Den erneuerbaren Energien kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Ebenso werden Wasserstoff, stationäre und mobile Brennstoffzellen, Wärmepumpen sowie die Rückgewinnung und Speicherung von Kohlenstoff betrachtet.
«Die erklärte Absicht der Bundesregierung, bei der Energiewende aufs Gaspedal zu drücken, wird erschreckend akut. Es ist nicht nur der menschengemachte Klimawandel, der mehr Tempo erfordert, sondern der reale Krieg in der Ukraine, der drastisch verdeutlicht, dass wir unabhängig von fossilen Brennstoffen werden müssen», sagt Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender des VDW. «Unsere Studie bietet zur rechten Zeit exklusiv für unsere Mitglieder Hilfestellung, inwieweit es sich für Werkzeugmaschinenhersteller lohnt, ihr Kundensegment auf die Energiewirtschaft auszuweiten.»
Der Energiesektor ist für ein Viertel des CO2-Ausstosses verantwortlich. Er spielt daher eine Hauptrolle bei der Reduktion von Schadstoffen. Soll die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5-Grad bis 2050 erreicht werden, zu dem sich viele Industriestaaten bekannt haben, muss massiv investiert werden. Zentrale Felder sind der Ausbau emissionsarmer Energien, der Stromnetzausbau und der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Die Investitionen fliessen daher auch vorrangig in emissionsfreie Technologien wie Solarkraft und Windkraft sowie Befähigungstechnologien der Energiewende wie etwa den Ausbau der Stromnetze, Kohlenstoffemissionsreduzierung (CCUS), den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und Wärmepumpen.
- Auf die Erschliessung regenerativer Energiequellen (Windkraft, Solarkraft, Wasserkraft) entfallen dabei derzeit 288 Milliarden Euro, die bis 2040 auf 569 Milliarden Euro anwachsen.
- Auch in den weltweiten Ausbau zur Stabilisierung der Versorgungssicherheit bei zunehmender Volatilität durch die Zunahme an erneuerbaren Energieträgern muss in Zukunft investiert warden. Die Investitionen ins Stromnetz wachsen dadurch von derzeit etwa 220 Milliarden Euro auf mehr als 600 Milliarden Euro im Jahr 2040 an.
- Ebenso wird beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sowie beim Ausbau von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung/-speicherung, inklusive Power-to-X-Technologien, grosses Wachstum erwartet, wobei hier der politische Wille zur Förderung der Technologien entscheidend sein wird.
- Unbestritten sind der Bedarf an und die Weiterentwicklung sogenannter Übergangstechnologien, wie Atom- und Gaskraftwerken, zur Absicherung von Grund- und Spitzenlastfähigkeit. Investitionen in diese Technologien hängen stark von regionalen politischen Entwicklungen ab. Investitionen in emissionsintensive Technologien, zum Beispiel Kohlekraft, werden weltweit bis 2040 signifikant abnehmen.