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Technische Rundschau

Voxeljet stellt neue 3D-Drucktechnologie vor

Die Voxeljet AG, ein Anbieter von industriellen 3D-Drucklösungen, hat auf der Gifa 2023 eine wegweisende Innovation präsentiert: die neue Kalt-IOB (Inorganic Binding)-3D-Drucktechnologie. Mit diesem einzigartigen Verfahren können Formen und Kerne für die Giessereiindustrie aus Sand und einem anorganischen Bindemittel erstmals ohne die Notwendigkeit einer Mikrowellenbehandlung hergestellt werden.

Die diesjährige Gifa in DE-Düsseldorf (12. bis 16. Juni) stand für Voxeljet ganz im Zeichen der Anorganik. So präsentierte das bayrische Unternehmen zusammen mit ihrem Partner Loramendi neben dem Gemeinschaftsprojekt ICP (Industrialization of Core Printing) für BMW, auch eine neue, zum Patent angemeldete, kaltaushärtende anorganische Prozesstechnologie (Kalt-IOB) vor. Beim ICP-Projekt handelt es sich um eine vollautomatisierte Fertigungsanlage, die in der BMW-Leichtmetallgiesserei in DE-Landshut im Einsatz ist. Innerhalb dieser Fertigungszelle werden Gusskerne mit anorganischen Bindemitteln gedruckt und anschliessend mit einer Mikrowelle ausgehärtet. Entsprechend handelt es sich dabei um eine warme Prozesstechnologie.

Die neue Kalt-IOB-Technologie benötigt erstmals keine Mikrowelle und zeichnet sich so durch geringere Investitions- und Betriebskosten aus. Durch den Einsatz von IOB-Technologien eröffnen sich für die Giessereiindustrie zahlreiche Vorteile, zum Beispiel entsteht beim Abguss lediglich Wasserdampf anstelle schädlicher Gase. Dadurch werden nicht nur die Emissionen reduziert, sondern auch die Arbeitsbedingungen in Giessereien verbessert.

Nachhaltigkeit des Metallgusses fördern

«Die Einführung der Kalt-IOB Technologie ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbreitung gedruckter Kerne und Formen mit anorganischen Bindern in der Giessereiindustrie», sagt Ingo Ederer, CEO bei Voxeljet. «Unser Ziel ist es, innovative Lösungen bereitzustellen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch helfen, die Nachhaltigkeit des Metallgusses zu fördern.» 

Die Merkmale der Kalt-IOB Prozesstechnik und damit hergestellter Formen und Kerne umfassen eine hohe Masshaltigkeit, eine sehr gute Detailauflösung und Kantenschärfe sowie die Möglichkeit des 3D-Drucks grosser Formen und Kerne. Im Gegensatz zu warmen IOB-Prozessen, bei denen gedruckte Kerne mit einer Mikrowelle ausgehärtet und getrocknet werden müssen, benötigt die Kalt-IOB Technologie von Voxeljet nach dem Druck lediglich eine Trocknung, die ausserhalb der Maschine stattfindet. So entfallen bei Kunden hohe Investions- und Betriebskosten für industrielle Mikrowellen. Das Verfahren ist grundsätzlich auf allen Voxeljet-Plattformen einsetzbar. Derzeit wird es auf den «VX1000»- und «VX1000S»-Druckern getestet und angeboten, eine Ausweitung des Angebotes auf die «VX2000» ist in Kürze angedacht. 

voxeljet.com