5. Aug. 2024

Hochleistungspolymere bewähren sich in Yachten

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wer am Strand liegt, blickt oft auf ein mit Booten und Yachten gesäumtes Meer. Damit diese korrosionsfrei bleiben und möglichst wenig Wartungsaufwand verursachen, sind Komponenten gefragt, die den starken Witterungseinflüssen standhalten. Bauteile wie Gleitlager, Linear- und Antriebstechnik des Kunststoffspezialisten Igus bewähren sich bereits seit Jahren unter den rauen Bedingungen durch Meeresluft und Salzwasser.

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Igus
Lars Butenschön, Leiter des Geschäftsbereichs Iglidur Gleitlager bei Igus.

Gleitlager aus Hochleistungskunststoff sind unter anderem in der Mechanik von Türen und verschiebbaren Sitzen, Tischen und Betten zu finden. Die kleinen Bauteile sind dabei alles andere als trivial. Sie unterstützen Schiffbauer dabei, mehrere Probleme auf einen Schlag zu lösen. Ein Beispiel: Die Scharniere einer Tür, die aufs Deck führt. Klassische Metalllager stossen hier schnell an ihre Grenzen. Sie neigen erstens im Kontakt mit Meeresluft und Salzwasser zu Korrosion. Und werden zweitens wegen des benötigten Schmierfetts schnell zu Schmutzmagneten. Im Laufe der Zeit entsteht ein Öl-Schmutz-Gemisch, das nicht nur unansehnlich ist, sondern die Tür weniger leichtgängig macht. Wegen dieser Probleme steigen immer mehr Schiffsbauer weltweit auf Igus-Gleitlager aus Hochleistungskunststoff um. 

Robuste Polymerlager

Ein kleines Investment mit grosser Wirkung, beweist die Lethe Exterior GmbH aus DE-Bremen. Das Unternehmen entwickelt Aussentüren für Yachten ab einer Länge von 70 Metern – und das in recht schwerer Ausführung, sollen sie doch im Notfall hohem Wasserdruck standhalten und gleichzeitig feuerbeständig sein. Deswegen wirken auf die Lager in den Türbolzen hohe Lasten – auf einer Fläche von nur wenigen Quadratmillimetern. Eigentlich ein Job für Metall könnte man denken. Doch Lethe entschied sich für Polymer-Lagerbuchsen von Igus aus dem Werkstoff «Iglidur G». Der Werkstoff ist laut Angaben des Herstellers seewasserbeständig, korrosionsfrei, besonders belastbar und bietet sehr gute Gleiteigenschaften. Ganz wichtig ist auch die Schmierfreiheit – und das nicht nur wegen der Optik. In das Material integrierte Festschmierstoffe setzen sich während des Betriebs frei und sorgen so für einen leichtgängigen Trockenlauf – ohne jegliche externe Schmierung. «Unsere Polymerlager sind somit nicht nur seewasserbeständig und langlebig, sondern auch wartungsfrei. Gleichzeitig schonen sie die Umwelt, da Gewässer und Böden nicht durch Schmierfett oder -öl verunreinigt werden», erklärt Lars Butenschön, Leiter des Geschäftsbereichs Iglidur Gleitlager bei Igus. Ein weiteres Plus: Da die Iglidur-G-Gleitlager zum Standardprogramm gehören, sind sie auch schnell lieferbar und kostengünstig. 

Optimierte Fensterheber

Doch nicht nur in der Mechanik von Sitzen, Tischen und Türen sind Komponenten des Kunststoffspezialisten zu finden, sondern auch in Fenstern von Yachten. Das Unternehmen Glaskeil aus DE-Würzburg beispielsweise, spezialisiert auf einbaufertige und massgeschneiderte Glasprodukte für den Yachtbau, hat mit einem Linearführungssystem von Igus einen automatischen Fensterheber gebaut. Herzstück der Lösung: Zahnriemenachsen der Serie «Drylin ZLW», rechts und links montiert entlang der Längsstreben des Fensterrahmens. Die Zahnriemenachsen sind mit einer Einbauhöhe von nur 31 Millimetern besonders kompakt und somit die ideale Lösung für leichte Verstell- und Positionieraufgaben bei eingeschränkten Platzverhältnissen. In der Mitte der Schiene verläuft ein Zahnriemen aus Neopren, verstärkt durch Glasfasern. Angetrieben von einem Gleichstrom-Motor der Serie «Drylin E». Der DC-Motor ist mit einem Flanschmass von 42 Millimetern ebenfalls platzsparend, da er ohne Motorflansch, Kupplung und aufwendige externe Leistungselektronik auskommt. Zudem ist er beständig in einem breiten Temperaturbereich zwischen -10 und 60 °C. Durch die leichte Bauweise unter Verwendung von Kunststoff und Aluminium und ihre geringe Massenträgheit sind die Zahnriemenachsen der Serie ZLW leise und besonders effizient. Gleichzeitig lassen sie sich bequem ansteuern. Dafür reicht eine simple Schrittmotoren-Endstufe, die zuverlässig, kostengünstig und einfach zu bedienen ist. Deshalb nutzt Glaskeil hier die «Dryve D5»-Motorsteuerung, die eine schnelle Inbetriebnahme ermöglicht. Sowohl mit der Linear- und Antriebstechnik als auch den Gleitlagern von Igus erhalten Anwender eine langlebige Lösung, die selbst aggressivem Salzwasser und hohen Temperaturschwankungen trotzt. 

igus.de