Kurzarbeit belastet ein Drittel der MEM-Branche
In einer Umfrage von Swissmechanic zeigt sich, dass rund ein Drittel der Unternehmen in der Schweizer MEM-Branche von Kurzarbeit betroffen sind. Besonders kleine und mittelständische Betriebe kämpfen mit den Auswirkungen. Die Politik sei gefordert, schnellere und unbürokratischere Lösungen zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben von Swissmechanic wurden die Auswirkungen der Kurzarbeit auf die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie untersucht. Die Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen hat demnach mit Kurzarbeit zwar nicht direkt zu kämpfen. Insgesamt gaben 70 Prozent der Befragten an, keine Kurzarbeit eingeführt zu haben. In den Unternehmen, die jedoch auf diese Massnahme zurückgreifen müssen, sind kleinere und mittlere Betriebe überproportional betroffen, wie Swissmechanic mitteilt: Rund 45 Prozent der Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden und 29 prozent der Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden setzten Kurzarbeit ein.
Die Dauer der Kurzarbeit variiert je nach Betrieb. Etwa 36 Prozent der Unternehmen, die Kurzarbeit eingeführt haben, tun dies bereits seit mehr als sechs Monaten. Weitere 26 Prozent sind seit drei bis sechs Monaten betroffen, während 30 Prozent eine Kurzarbeit von ein bis drei Monaten umgesetzt haben. Nur 6 Prozent haben die Massnahme kürzer als einen Monat angewendet.
Die Auswirkungen der Kurzarbeit auf die Belegschaft sind ebenfalls unterschiedlich: In 41 Prozent der betroffenen Betriebe sind 26 bis 50 Prozent der Mitarbeitenden von Kurzarbeit betroffen, während 28 Prozent der Betriebe angaben, dass 76 bis 100 Prozent ihrer Belegschaft betroffen sind. Die Kurzarbeit beeinflusst die Produktion und Dienstleistung in den Unternehmen unterschiedlich stark. In 45 Prozent der Betriebe wird die Auswirkung als mässig beschrieben, während 17 Prozent der Unternehmen von einer starken Auswirkung berichteten.
Entschädigungen angefordert
47 Prozent der Unternehmen gaben an, staatliche Unterstützung, wie beispielsweise Kurzarbeitsentschädigungen, erhalten zu haben. 39 Prozent haben diese Unterstützung noch nicht in Anspruch genommen, während 13 Prozent bereits einen Antrag gestellt haben.
Die Mehrheit der Unternehmen (45 Prozent) berichtete, dass die Bewilligung für Kurzarbeit relativ schnell erteilt wurde, aber bürokratische Hürden nicht ganz ausblieben. 21 Prozent der Betriebe erlebten eine sehr schnelle und unbürokratische Genehmigung, während 17 Prozent angaben, dass der Prozess langwierig und bürokratisch aufwendig war.
Einige Betriebe beschrieben die Abwicklung der Kurzarbeits-Abrechnungen als äusserst kompliziert und aufwändig, so Swissmechanic weiter. Es liessen sich nur ungenügende Anleitungen zum Ausfüllen der Formulare finden, und bis das erste Geld fliesst, dauere es mehrere Monate. Wenn der Anteil an Kurzarbeit nur gering ist, übersteige der Aufwand oftmals den tatsächlichen Nutzen. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Die überwältigende Mehrheit der Betriebe (75 Prozent) erwarte nämlich, dass die Kurzarbeit noch länger andauern wird. Nur 24 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer baldigen Beendigung der Massnahme.
Die Umfrage zeigt laut Swissmechanic, dass Kurzarbeit nach wie vor eine wichtige Unterstützung für viele Unternehmen in der Schweiz darstellt, um die Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheiten abzufedern. Die betroffenen Betriebe sind in verschiedenen Sektoren und Betriebsgrössen vertreten, wobei besonders kleine und mittelständische Unternehmen von dieser Lösung profitieren. Der Blick in die Zukunft bleibt jedoch von Unsicherheit geprägt, und viele Unternehmen müssen mit einer längeren Dauer der Kurzarbeit rechnen.