Effizienzsteigerung durch KI und Cobots
Das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH zeigte bei der Hannover Messe einen Cobot, der mithilfe von KI ein ihm unbekanntes Bild nachzeichnen kann.

Der Fachkräftemangel ist in nahezu allen Bereichen allgegenwärtig und vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine zunehmend schwieriger zu bewältigende Herausforderung. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren zu einem weiteren Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter und damit zu einer Verschärfung der Situation führen. Eine vielversprechende Lösung für diese Herausforderungen bietet der Einsatz von kollaborierenden Robotern (Cobots) in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI). Dadurch können Produktionsprozesse effizienter gestaltet und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
KI und Robotik in der Produktion
Das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH konnte demonstrieren, wie sich Künstliche Intelligenz und Robotik kombinieren lassen, um Produktionsprozesse zu automatisieren. Ziel ist es zum einen auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren und zum anderen dies mit einem geringeren Personalaufwand zu realisieren.
Vor dem Hintergrund der Arbeitsmarktentwicklungen ist es für Unternehmen daher ratsam, bereits jetzt über Automatisierung und den Einsatz von KI nachzudenken. Dies ist ein elementarer Baustein dafür, die DACH Region langfristig als Wirtschaftsstandort zu sichern.
Cobots: Mensch-Roboter-Kollaboration
Ein innovativer Ansatz sind kollaborierende Roboter, sogenannte Cobots. Im Gegensatz zu herkömmlichen Industrierobotern können sie direkt mit Menschen zusammenarbeiten. Schutzgitter sind nicht notwendig, da sie über spezielle Sensoren und Schutzmechanismen verfügen, die Kollisionen vermeiden. Hierbei wird klar, dass Cobots menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen sollen, sondern diese gezielt unterstützen und somit entlasten.

Der Cobot, den das IPH bei der Hannover Messe zeigte, kann Fotos nachzeichnen – dank KI-Bilderkennung.
Ein Beispiel dafür ist ein Exponat des IPH, das innovative Bildverarbeitungsalgorithmen nutzt. Dabei wird ein dem Cobot unbekanntes Bild aufgenommen und vorverarbeitet, sodass der Cobot es anschliessend detailgetreu zeichnen kann. Die KI verarbeitet das Bild und erstellt automatisiert eine Bewegungsanweisung für den Cobot, ohne dass ein Mensch den Prozess programmieren muss. Diese Technologie lässt sich auf verschiedene Produktionsbereiche, wie etwa das automatisierte Schweissen, übertragen. Der gezielte Einsatz von KI und Cobots bietet Unternehmen bedeutende Potenziale.
Forschung und Zukunftsaussichten
Aus zahlreichen Beratungs- und Forschungsprojekten verfügt das IPH über umfangreiche Erfahrung im Bereich Künstliche Intelligenz. Dazu zählen unter anderem KI-basierte Datenanalyse von medizinischen Daten oder KI-gestützte Auftragsprüfung. Zudem ist das IPH am europäischen Forschungsprojekt «AIMS5.0» beteiligt, das KI in der Fertigungsindustrie weiterentwickelt und die Weichen für die Industrie 5.0 in Europa stellt.
Über das IPH
Das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH forscht und entwickelt auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Gegründet wurde das Unternehmen 1988 aus der Leibniz Universität Hannover heraus. Das IPH bietet Forschung und Entwicklung, Beratung und Qualifizierung rund um die Themen Prozesstechnik, Produktionsautomatisierung und Logistik. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen aus den Branchen Werkzeug- und Formenbau, Maschinen- und Anlagenbau, Luft- und Raumfahrt und der Automobil-, Elektro- und Schmiedeindustrie.
Das Unternehmen hat seinen Sitz im Wissenschafts- und Technologiepark – Science Area 30X im Nordwesten von Hannover und beschäftigt aktuell ca. 80 Mitarbeitende, etwa 30 davon als wissenschaftliches Personal.