28. Mai 2025

MEM-KMU weiterhin unter Druck

Der aktuelle KMU-MEM-Geschäftsklimaindex von Swissmechanic bestätigt: Die Lage in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie bleibt angespannt. Auch im ersten Quartal 2025 ist keine Erholung in Sicht. Mit einem Indexstand von -30 Punkten bleibt der Geschäftsklimaindex deutlich im negativen Bereich. Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen melden gegenüber dem Vorjahr rückläufige Auftragseingänge, Umsätze und Margen.

Swissmechanic 1_bearb
Grafik: BAK Economics, Swissmechanic Quartalsbefragung
Swissmechanic-Geschäftsklimaindex für die KMU-MEM-Betriebe.

Der Aufschwung, auf den viele nach zwei schwierigen Jahren hoffen, bleibt aus, wie es in einer Medienmitteilung von Swissmechanic heisst. Besonders deutlich zeigt sich der Druck bei der Margenentwicklung, die nun seit elf Quartalen rückläufig ist. Die Investitionstätigkeit leidet entsprechend: Zwar plant knapp ein Drittel der Unternehmen eine Erweiterung der Produktionskapazitäten, aber bei rund 20 Prozent verhindern finanzielle Einschränkungen Investitionen – oft aufgrund fehlender Eigenmittel.

Swissmechanic 2_bearb
Grafik: BAK Economics, Swissmechanic Quartalsbefragung

Auslastung der Produktionskapazitäten.

US-Zölle und die Auswirkungen

Auch international nimmt der Druck zu. Die im April eingeführten, derzeit ausgesetzten US-Zölle belasten die KMU-MEM insbesondere indirekt – etwa als Zulieferer für stark exportorientierte Kunden. Die damit verbundene Unsicherheit dämpft die Investitionsbereitschaft zusätzlich. Hinzu kommt die Aufwertung des Schweizer Frankens, die die Exportfähigkeit weiter einschränkt.

Swissmechanic 3_bearb
Grafik: BAK Economics, Swissmechanic Quartalsbefragung

Grösste Herausforderungen.

Die Aussichten für das zweite Quartal bleiben verhalten, wie es weiter heisst: Etwa die Hälfte der Betriebe erwartet im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung bei Umsatz, Aufträgen und Margen. Beim Personal sind es gar zwei Drittel. Das Saldo der Einschätzungen bleibt bei allen Indikatoren negativ. 17 Prozent der Unternehmen sind derzeit von Kurzarbeit betroffen – in rund einem Drittel dieser Firmen betrifft diese mehr als 40 Prozent der Belegschaft.

Weniger Bürokratie

 «Die anhaltend schwierige Lage erfordert nicht nur wirtschaftliche Resilienz, sondern auch politische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Innovation ermöglichen. Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum sind jetzt entscheidend», lässt sich Swissmechanic-Präsident Nicola Tettamanti zitieren. Trotz des herausfordernden Umfelds bleibt die MEM-Branche entschlossen. Ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit haben sie bereits in früheren Krisen bewiesen. Erich Sannemann, Direktor von Swissmechanic, erklärt: «Auch diesmal werden viele Unternehmen mit unternehmerischem Mut neue Wege finden – in der Hoffnung, dass der Aufschwung nicht mehr lange auf sich warten lässt.»

swissmechanic.ch