Aerotech stellt neues Software-Release vor
Aerotech entwickelt und fertigt seit mehr als 50 Jahren weltweit Motion-Control- und Positioniersysteme sowie dazugehörige Software. Als 2019 die Steuerungsplattform «Automation1» lanciert wurde, läutete das Unternehmen damit eine neue Ära bei den Bewegungssteuerungen ein. Jetzt präsentieren die Softwareentwickler aus Pittsburgh ihr neuestes Release 2.4.

«Wir haben das Ohr nahe bei unseren Kunden und entwickeln unsere Steuerungsplattform Automation1 permanent weiter, damit sich schliesslich jedes Positionierungssystem exakt darüber steuern lässt, ob als Einzelsystem oder im Automatisierungsprozess einer Anlage», betont Norbert Ludwig, Geschäftsführer der Aerotech GmbH in DE-Fürth. So hat mit Release 2.4 die API-Unterstützung von Python-API die Beta-Testphase hinter sich gebracht und ist nun für alle Nutzer vollumfänglich verfügbar. Damit stehen auch alle Python-Hilfsdateien zur Verfügung, so dass bei Fragen zu der Python-Schnittstelle jederzeit darauf zurückgegriffen werden kann.
Aber nicht nur an die Schnittstellen wurde gedacht, auch unmittelbar in der Software haben die Aerotech-Programmierer weiter optimiert. So wurden unter anderem das Maschinen-Setup, die Datenvisualisierung und das Homing-Hilfsmodul verbessert. Zudem ist das Up- und Downloaden von MCD-Dateien (mit MiniCAD-Design-Files) vereinfacht worden.
Neue Möglichkeiten bei Antriebshardware
Auch bei der Antriebshardware hat sich Einiges getan. Dies umfasst sowohl die Gantry-Unterstützung für XI4- und iXI4-Antriebe (auch mit Absolut-Encodern) wie auch die Unterstützung von Gerätekatalog und Maschinen-Setup für lineare Gantries. Neu ist ausserdem die Verfügbarkeit von 3-Achsen-PSO auf dem GL4 mit IFOV (Infinite Field of View). Bei IFOV handelt es sich laut Angaben des Herstellers um eine einzigartige und branchenführende Lösung für die Synchronisierung von linearen oder rotierenden Servoachsen mit Laserscannern – es verbessert den Durchsatz, eliminiert Nahtfehler (Stitching) sowie Probleme mit der Teilequalität, die durch überlappende und nicht angepasste Laserbearbeitung entstehen. In diesem Zusammenhang wurde die Autofokussierung nochmals verbessert und auch BiSS-Absolut-Encoder werden nun noch besser unterstützt, was die Positioniergenauigkeit zusätzlich erhöht.
Schliesslich wurden auch die Maschinen-Apps weiter optimiert. Ganz neu können Anwender auf einen Modul-Container zugreifen und so mehrere Module in einem separaten Bereich einer MachineApp platzieren. Zusätzlich können durch Indikatoren Benachrichtigungen und Animationen direkt in der MachineApp ausgeführt werden.
Verbesserte Automatisierung
Das neue Release 2.4 der Automation1 ist nun auch die Standardversion für das Motion Development Kit (MDK) und die intelligente, softwarebasierte Maschinensteuerung (iSMC). iSMC verbindet dabei Präzisionsbewegungen eng mit der Prozesssteuerung. Laut Aerotech unterstützt iSMC PC-basierte oder antriebsbasierte Hardwareplattformen und bietet den Anwendern Flexibilität bei der Einrichtung ihrer Bewegungssteuerungslösungen. Ob einfache Bewegung oder komplette Maschinensteuerung, iSMC sorgt für eine verbesserte Automatisierung bei der Einbindung von Positioniersystemen und erhöht den Durchsatz. Da iSCM in das benutzerfreundliche Entwickler-Kit integriert ist, lassen sich Positionierlösungen recht schnell konfigurieren und entwickeln sowie Steuergeräte einrichten.
Controller-Funktionen in Beta-Phase
Für Anwender, die in der alten Steuerungssoftware «A3200» gewohnt waren, Spannvorrichtungen (Fixture Offsets) zu nutzen, stehen diese jetzt auch als Beta-Funktion «Work-Offsets» zur Verfügung. Ebenfalls als Beta-Feature wird die Distributed Clocks-Synchronisation (DC) im EtherCAT unterstützt, sodass alle integrierten Sekundärregler dieselbe Referenz-Zeit verwenden.
Momentan laufen ausserdem die Vorbereitungen, künftig die Handbücher für die Laufwerkshardware Web-basiert zur Verfügung zu stellen. «Wir haben stets auch ein Auge darauf, wo sich wertvolle Ressourcen einsparen lassen. Bei bisher Tausenden von gedruckten Handbüchern bedeutet das eine nachhaltige Papierreduzierung», so Ludwig abschliessend.