AIM3D startet nach Konsolidierungsphase neu durch
Nach einer Konsolidierungsphase und Neugliederung der Gesellschafter-Struktur geht AIM3D, seit 2017 Pionier auf dem Gebiet der Granulat-3D-Drucker, wieder an den Start, wie das Unternehmen mitteilt. AIM3D gelang es, das patentierte Voxelfill-Verfahren prozesstechnisch zu optimieren. Festigkeitsprüfungen belegen, dass dieses Verfahren inhomogene Festigkeiten von 3D-Bauteilen in X-, Y- und Z-Achse überwinden kann und damit an klassische Verfahren wie das Spritzgiessen heranreicht. Zudem ging AIM3D eine Kooperation mit dem AM-Dienstleistungshaus Replique aus DE-Mannheim ein, um den Werkstoff «ULTEM 9085» besser für den 3D-Druck zu erschliessen.
Der Markt für Anlagen der Additiven Fertigung ist gekennzeichnet von einer Reihe von konkurrierenden Verfahren und Anbietern. Dabei verändert die Dynamik der Technologien ständig die Aspekte Wirtschaftlichkeit und Teilepreis-Kalkulation für die Verarbeiter. Eine jeweils neue Anlagen- und Verfahrenssituation verändert für diese Verarbeiter grundlegend die Rahmenbedingungen des Marktes. AIM3D setzt seit 2017 konsequent auf 3D-Pellet-Drucker in Abgrenzung zu FDM-3D-Druckern, die Granulate mit Filamenten verarbeiten, heisst es in einer Medienmitteilung.
Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit
Die schwierige Marktentwicklung des 2. Halbjahres 2023 und der Investitionsstau war einer Vielzahl von Faktoren geschuldet: Hohe Energiekosten, Unsicherheiten der Geschäftsentwicklung und Transformationsprozesse hemmten die Investitionsentscheidungen der Industrie, wie es weiter heisst. Für die Anbieter von 3D-Druck-Anlagen eine enorme Herausforderung. «In diesem schwierigen Marktumfeld war es uns nicht möglich, an unseren Entwicklungszielen festzuhalten. Eine Neuordnung der Gesellschafterstruktur und neue strategische Partnerschaften waren die Folge. In der Umstrukturierungsphase bedienten wir weiterhin unsere Kunden und entwickelten unsere Granulat-Druck-Technologie fort. Wir glauben mehr denn je an unsere CEM-Technologie und das bewährte Team von AIM3D. 3D-Pellet-Drucker bieten die einzigartige Option sehr kosteneffektiv die Eigenschaften von konventionell hergestellten Bauteilen mit einer additiven Fertigungsstrategie abzubilden», lässt sich Dr.-Ing. Vincent Morrison (CEO), zitieren. Der Relaunch von AIM3D erfolgte aus der Kombination von neuer Gesellschafterstruktur und einem Management-Buy-out (MBO).
Weiterentwicklung des 3D-Pellet-Druck
Begleitet wurde die Neuausrichtung von AIM3D durch die Konzentration auf strategische Partnerschaften mit Unternehmen, die spezielle Expertisen einbringen, wie es weiter heisst. Zum einen mit dem Software-Entwicklungshaus Create it Real aus Dänemark, mit dem in Kooperation die Voxelfill-Strategie zur Überwindung von inhomogenen Festigkeiten, basierend auf der etablierten Slicing-Software-Lösung SlicEx, zur Prozesssteuerung optimiert wird. Zum anderen durch die Zusammenarbeit mit Replique aus Mannheim, einem AM-Komplettanbieter, der mit seiner Expertise und 3D-Druckplattform die Optimierung von ULTEM-Anwendungen unterstützt.
Für 2024 kündigt AIM3D weitere strategische Partnerschaften und die Validierung neuer Materialien an. Clemens Lieberwirth (CTO): «Im Vorfeld des Relaunchs von AIM3D haben wir weiter unsere Entwicklungsziele des 3D-Pellet-Drucks verfolgt: Verbesserung der Kosteneffizienz, Stärkung der Materialunabhängigkeit, höhere Qualität, Belastungsfähigkeit der Bauteile, Reproduzierbarkeit und Prozessstabilität.»
Die ExAM 510-Anlage von AIM3D ist dabei prädestiniert für den Einsatz in der industriellen Produktion. Die im Jahr 2022 vorgestellte ExAM 510-Anlage arbeitet mit einer maximalen Baurate von aktuell 150 cm³/h. Perspektivisch peilt man nach Herstelleraussagen Bauraten von 300 bis 600 cm³/h an. Damit will man Verarbeitungsmengen von 1.000 bis 4.000 kg pro Jahr erreichen (alle Angaben beziehen sich auf Bauteile mit einer Qualität von max. 150µm Schichtstärke und Einsatz einer 0,4 mm Düse des 3D-Druckers und damit vergleichbar zu 3D-Bauteilen des Fused Deposition Modeling (FDM)).